FAQ – Hintergründe zur OrgelFahrt

Seit wann gibt es die OrgelFahrten und wie sind Sie zu Matthias Grünert gekommen?

Christiane Linke: Das hat eine längere Vorgeschichte. Entstanden ist das Projekt bereits 2004 als „Orgelwanderung“ im Eichsfeld. 2005 unter dem Namen „OrgelArena“ als Teil der „Kulturarena“ in Jena, 2006 wiederum als OrgelArena im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt – ab hier war ich helfende Hand, 2007 gab es zwei Projekte in Thüringen und Oberfranken, 2008 übernahm unter anderem die Kirchgemeinde Hoheneiche als Veranstalter das Projekt. Unter dem Namen OrgelFahrt gibt es diese seit 2012. Kleine Unterschiede zu ähnlichen Projekten haben wir uns erarbeitet. Es sind weniger Konzerte mit an die Möglichkeiten der Instrumente angepasster Konzertdauer geworden. Das Rahmenprogramm gibt es meines Wissens nur bei uns. OrgelFahrt ist Symbiose aus brillanten Tönen, Architektur, Landschaft und ganz wichtig, Menschen die diesen Gleichklang genießen. Zu Beginn gab es eine OrgelReise im Jahr, jetzt sind es vier plus Neujahrskonzerte. 2018 wird es wieder Neujahrskonzerte, vier OrgelFahrten und einen OrgelTag geben. Die Zusammenarbeit mit Matthias Grünert entstand eher zufällig, aber das ist auch eine längere Geschichte.

Wie wird die OrgelFahrt geplant?

Christiane Linke: Ich bekomme von Matthias Grünert die möglichen Termine genannt. Zuerst legen wir die Region fest, manchmal gibt es Einladungen, so wie jetzt im Saale-Orla Kreis. Im Laufe der Jahre haben wir zunehmend Anfragen aus vor allem kleinen Kirchgemeinden. Da gibt es schon eine Art „Warteliste“, Fixpunkte haben sich herauskristallisiert. Sodann starte ich Konzertanfragen zumeist in den größeren Stadtgemeinden. Der Tourenplan entwickelt sich dann aus musikalischen und fahrtechnischen Überlegungen. Meine Planung wird dann von Matthias Grünert unter musikalischen Gesichtspunkten bewertet, dazu dienen die vollständigen Dispositionen der einzelnen Instrumente. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der einzelnen Kirchgemeinden. Und im Blick habe ich die Orgellandschaft der Region. Hilfreich sind da Berichte über Orgelweihen, Infos von Orgelbaubetrieben usw. Wie gesagt man kann bei uns anfragen und die Orgeln sollten grundsätzlich in Ordnung sein.

Gab es da mal Schwierigkeiten?

Matthias Creutzberg: Ja, aber selten. Wir hatten mal ein Konzert im Thüringer Wald, das mussten wir nach fünf Minuten abbrechen, weil die Orgel kaputt war. Das ist schade, lässt sich aber nicht ändern. Matthias Grünert bewertet die Orgeln und sagt uns, ob er daran nochmal spielen möchte. Auch das kommt vor.

Welchen Aufwand haben die Kirchgemeinden?

Christiane Linke: Der ist aus meiner Sicht eher gering. Die Kirchgemeinden bekommen von uns die Plakate und entsprechende Informationen oder auch Kurzartikel für den Gemeindebrief. Die Medien werden von uns mit einer Pressemitteilung informiert, gern bitte ich die Gemeinden um Gleiches In diesem Jahr gab es auch Radiobeiträge bei Antenne Thüringen und der Landeswelle. Wir stellen Programmhefte zur Verfügung, die von unserem eigenen Team an die Konzertbesucher verteilt werden.

Was ist das besondere an der OrgelFahrt?

Matthias Creutzberg: Es ist eine Kombination aus kleinen und großen Orgeln. Wir versuchen die Vielfalt der Instrumente einer Region zu spiegeln, historische Instrumente neben Neubauten, Orgelbau über meist vier Jahrhunderte. Wenn Matthias Grünert nur zu einem Konzert hier in den Saale-Orla-Kreis kommen würde, wäre das für kleine Kirchgemeinden aus Kostengründen nicht zu stemmen. Es gibt auch eine immer größer werdende Fangemeinschaft, die fast alle Konzerte besucht. Teilweise fährt dann ein Kleinbus die Teilnehmer von Ort zu Ort. Einmal im Jahr gibt es eine OrgelFahrt mit touristischem Rahmenprogramm. In diesem Jahr war das die OrgelFahrt „Franken - Thüringen“ und letztes Jahr hier im Saale-Orla-Kreis. Wir hatten da Teilnehmer aus Dänemark, Sachsen, Bayern und Niedersachsen. Im Rahmenprogramm war die Knapp-Mühle in Linda, eine Wanderung im Plothener Teichgebiet, die Besichtigung der Bergkirche in Schleiz und Schloß Burgk und was nicht fehlen darf - eine Rundfahrt auf der Bleilochtalsperre. Untergebracht waren die Teilnehmer in Plothen. Es ist also eine Kombination aus Natur, Kunst und Kultur. Das touristische Programm gibt es immer dann, wenn Matthias Grünert am Vormittag und frühen Nachmittag die großen Orgeln einregistriert und die Konzerte dann am Nachmittag beginnen.

Christiane Linke: Wir gehen auch auf Wünsche der einzelnen Kirchgemeinden ein, wenn es das Gesamtprogramm zulässt. In Linda gibt es vor der OrgelNacht bei Kerzenschein einen Grillabend, den die Kirchgemeinde organisiert, zu dem das gesamt Team dazu stößt und ein Plausch mit Matthias Grünert in entspannter Atmosphäre möglich ist, ehe das Konzert beginnt.

Einen Schirmherren haben Sie auch. Scherzhaft gefragt: Hält der nur den Schirm, schreibt ein nettes Grußwort, oder wie sieht die Unterstützung konkret aus?

Christiane Linke: Wir hatten 2011 Christine Lieberknecht, unsere damalige Ministerpräsidentin als Schirmherrin für eine große OrgelArena und danach die Bundestagsabgeordnete Carola Stauche. Ihr Engagement für das Projekt war mehr. Sie hat uns aktiv unterstützt und ist mehrmals fast eine komplette OrgelFahrt mit uns unterwegs gewesen, hat die Konzertbesucher begrüßt und Programmhefte verteilt, hat uns als Team sehr gut unterstützt. Nachdem Sie nun in den Ruhestand tritt, hat Albert Weiler als Bundestagsabgeordneter die Schirmherrschaft am 16.08.2017 von ihr übernommen. Für die jetzige OrgelFahrt im Saale-Orla-Kreis ist Landrat Thomas Fügmann der Schirmherr, denn er hat uns eingeladen.

Apropo Kosten. Wie finanziert sich die Konzertreihe?

Christiane Linke: Der Eintritt ist grundsätzlich frei. Nach den Konzerten bitten wir um eine Spende. Bezüglich der Gesamtfinanzierung sind wir auf gut besuchte Konzerte in den großen Kirchen angewiesen und freuen uns, denn im Saale-Orla-Kreis erfahren wir die finanzielle Unterstützung durch den Landkreis und die Kulturstiftung der Kreissparkasse, für die wir uns herzlich bedanken. Dadurch profitieren eine ganze Reihe von kleinen Kirchgemeinden. Ein Teil der Spenden kommt den gastgebenden Kirchengemeinden zugute. So kann das Geld in den Kirchgemeinden bspw. für die anstehende Wartung der Orgel verwendet werden.

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